Weichenstellung in Deauville,IWF-Chefposten

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Weichenstellung in Deauville

Heute treffen sich die Staats- und Regierungschefs der G-8-Staaten im französischen Deauville. Unter starken Sicherheitsvorkehrungen wollen die Führer der acht mächtigsten Industrienationen über die Katastrophen in Japan, Atomkraft, den IWF-Chefposten und den "arabischen Frühling" sprechen.

Von Andreas Reuter, HR-Hörfunkkorrespondent zzt. Deauville

[Bildunterschrift: Das G-8-Treffen in Deauville findet unter starken Sicherheitsmaßnahmen statt. ]
Bei diesem G8-Gipfel haben Gegendemonstranten keine Chance. 12.000 Polizisten machen den mondänen Badeort Deauville zur Festung. Viel Aufwand für einen Gipfel, bei dem der Gastgeber, Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy, mit seinen G-8-Kollegen hauptsächlich über die Zukunft des Internet plaudern wollte. Doch dann kam das Erdbeben, der Tsunami und die Reaktorkatastrophe in Japan. Damit steht plötzlich Japans Premier Naoto Kan im Mittelpunkt. "Ich will meine Entschlossenheit zum Ausdruck bringen, dass Japan gestärkt aus der dreifachen Krise hervorgehen wird. Das will ich der Welt und den G-8-Kollegen deutlich machen."

Atomkraft auf der Tagesordnung

Sarkozy will noch mehr: "Wir müssen diesen unhaltbaren Zustand abstellen, dass es keine internationalen Normen für die Sicherheit der Kernenergie gibt." Sicherer sollen die Kernkraftwerke also werden, aber vom Abschalten ist keine Rede. Mit ihren Plänen für einen schnellen Atom-Ausstieg wird Kanzlerin Angela Merkel im Kreis ihrer Kollegen ziemlich allein dasitzen.

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IWF offiziell nicht auf der Agenda

[Bildunterschrift: Will für den IWF-Chefposten kandidieren: Christine Lagarde ]
Ganz im Gegensatz zu jener Personalie, die offiziell eigentlich gar nicht auf der Tagesordnung steht: die Neubesetzung des IWF-Chefpostens, für den Frankreichs Finanz- und Wirtschaftsministerin Christine Lagarde kandidieren will. Wenn die Kanzlerin Lagarde als ausgezeichnete und erfahrene Persönlichkeit würdigt, dann dürfte es allgemeines Nicken in der exklusiven Runde geben. Ebenso bei der deutschen Haltung angesichts des Vorstoßes einiger Schwellenländer, auch einmal bestimmen zu dürfen, wer den Internationalen Währungsfond leiten soll. Für die Kanzlerin ist klar, dass der IWF von einem Europäer geführt werden sollte: "In der augenblicklichen Situation in der wir auch erhebliche Probleme mit dem Euro haben, und der IWF hier sehr stark eingebunden ist, spricht doch manches dafür, dass es möglich ist, einen europäischen Kandidaten aufzustellen..."

… oder eben eine Kandidatin. Da fügt es sich gut, dass in Deauville gut 50 Prozent des IWF-Kapitals am Tisch sitzen – und damit auch gut 50 Prozent der Stimmrechte. Was Handel und Nationaleinkommen angeht, stehen die G 8 sogar für zwei Drittel der Weltwirtschaft.

Hilfe für Umbruchländer Nordafrikas

Angesichts der Wirtschaftsleistung erhoffen sich viele der Menschen in den Umbruchländern Nordafrikas von diesem Klub der Reichen entsprechende Unterstützung für ihren Neuanfang. Nicht nur US-Präsident Barack Obama betonte immer wieder, mit dem Umbruch in den Ländern Nordafrikas stehe die Welt vor einer historischen Chance. "Nach Jahrzehnten, in denen wir in der Region die Welt einfach akzeptiert haben, wie sie ist, haben wir nun die Chance, auf eine Welt hinzuarbeiten, wie sie sein sollte", so der US-Präsident.

In Deauville wird der Sammelbeutel allerdings nicht herumgereicht. Statt Milliarden für Entwicklungshilfe zusammenzukratzen, könnten die Staats- und Regierungschefs darüber beraten, wie sie sonst der Wirtschaft - etwa in Tunesien oder Ägypten - auf die Sprünge helfen können. Nach der Devise von Barack Obama: Diese Ländern brauchen nicht nur Hilfe, sondern Handel.

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K
<br /> Diese Gipfel sind die reine Verarsche für die Massen. Und die Veranstaltung kostete über 20 Millionen Euro! Wofür? Ich denke, dass bald die Zeit kommen wird, dass die Massen massenweise<br /> demostrieren und protestieren. Was sind schon 12.000 Polizisten gegen eine Million?<br /> <br /> <br />
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